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Mit dem Gesamtsieg bei der Thüringen-Rallye, dem vorletzten Lauf zur Deutschen Rallyemeisterschaft, haben Matthias Kahle und Peter Göbel wieder die DRM-Führung übernommen. Die Entscheidung fällt nun Ende Oktober in der Lausitz.

Der Shakedown der Castrol-Rallye-Thüringen hatte gerade begonnen, da war er für Matthias Kahle und Peter Göbel schon fast wieder zu Ende. Die Kupplung hatte sich gleich auf den ersten Metern verabschiedet, bei Skoda und den Fans standen für einen Moment die Herzen still. Doch dann kam die Entwarnung von Cheftechniker Josef Juracka. In wenigen Minuten hatte das tschechische Schrauberteam die defekte Einheit gewechselt und Kahle konnte mit den bereit stehenden Gästen wieder am Shakedown teilnehmen. "Wie gut, dass das hier passiert ist und nicht bei der Rallye", sagte der Pilot noch am Abend. "Das hätte uns viel Zeit gekostet.

Völlig problemlos begann dann die Veranstaltung am Freitagabend. Bei Nacht wurde der Stadtrundkurs in Pößneck gefahren, mit nur 0,9 Sekunden Vorsprung holte sich die Skoda-Crew Bestzeit Nummer eins. Weitere zehn folgten im Verlauf des nächsten Tages. Ohne das geringste technische Problem meisterten die amtierenden Deutschen Meister Matthias Kahle und Peter Göbel die schnellen und selektiven Prüfungen und ließen der Konkurrenz keine Chance. Lediglich auf der letzten WP (Rundkurs Pößneck II) konnte der Däne Kristian Poulsen mit seinem Toyota Corolla WRC am fünffachen Deutschen Meister vorbeiziehen. Kahle driftete zur Freude der Fans querer als nötig um die Stadt, verlor dabei etwas Zeit, sorgte aber für Stimmung bei den 5000 Fans an der Strecke. "Dabei ist es mit dem Fabia gar nicht so leicht zu driften", meinte der Meister im Ziel. "Das ist eher wie Gocart fahren".

Hinter dem Skoda Fabia WRC landete zur großen Überraschung der in die Jahre gekommene BMW M3 von Markus Moufang und Hartmut Walch, noch vor dem Ehepaar Ruben und Petra Zeltner im Mitsubishi Lancer. Eine tolle Leistung zeigte bis kurz vor Schluss auch der Hamburger Jan Becker, mit dem Peter Göbel 1997 den Einstieg in die Deutsche Rallyemeisterschaft erlebte. Er lag mit seinem Mitsubishi Lancer Gruppe A zeitweise sogar auf Rang zwei, bis ihn Bremsprobleme auf Platz acht im Gesamtklassement zurückwarfen. Eher unscheinbar agierte Kahles Hauptkonkurrent Hermann Gassner. Der Gruppe N-Pilot konnte nicht einmal das Tempo der Super 1600-Fahrer mitgehen und wurde Siebter in der DRM-Wertung.

Mehr Spannung gab es wiederum in der Klasse der Super 1600 Fahrzeuge. Auf der ersten Prüfung lief der Opel Corsa von Markus Fahrner auf drei Zylinder. Davon profitierten Markenkollege Horst Rotter und Aaron Burkart im Citroen. Am zweiten Tag entbrannte dann zwischen den beiden Opel-Piloten ein heißer Kampf um die Spitze, teilweise lagen die Zeitunterschiede im Zehntelsekundenbereich. Erst als die Servolenkung am Rotter-Corsa das Zeitliche segnete war der Weg endgültig frei für den Schwaben Fahrner, der bei der abschließenden Lausitz-Rallye nun schon mit Platz zwei die Meisterschaft für sich entscheiden kann. Immer schneller wurde ganz nebenbei auch Sven Haaf im Lada Super 1600. Auf den Schotterpassagen konnte sich der Ex-Super 1600-Champ sogar gegen Burkart im überlegenen Citroen Saxo durchsetzen.

Für Matthias Kahle und Peter Göbel geht es beim Finale rund um Weißwasser ebenfalls um die Wurst. Sollte das Team nur auf Platz zwei ins Ziel rollen, muss Kontrahent Hermann Gassner schon siegen, um in der Tabelle nach ganz oben zu rutschen. Werden Kahle/Göbel dritte, reicht Gassner ein fünfter Platz zum dritten Meistertitel. "Denkbar ungünstig wäre ein Ausfall, denn dann benötigt Gassner nur vier Punkte zum DRM-Sieg", rechnet Peter Göbel vor. "Doch daran wollen wir erst gar nicht denken, schließlich will Matthias auf seinen Heimstrecken den sechsten Titel fix machen und nicht ausfallen."

Endergebnis Castrol Rallye Thüringen nach 12 WP:

1. Kahle/Göbel Skoda Fabia WRC
2. Moufang/Walch BMW M3 + 2:36,2 min
3. Zeltner/P. Zeltner Mitsubishi Lancer + 3:00,1 min
4. Wallenwein/Zeitlhofer Mitsubishi Lancer + 3:07,3 min
5. Poulsen/Kristiansen Toyota Corolla WRC + 3:39,3 min
6. Fahrner/Wenzel Opel Corsa Super 1600 + 3:41,7 min

Meisterschaftsstand nach 7 von 8 DRM-Rallyes:

1. Kahle/Göbel Skoda Fabia WRC 285 Punkte
2. Gassner/Schrankl Mitsubishi Lancer 282 Punkte
3. Zehetmaier/Breuer Honda Civic Type R 206 Punkte
4. Corazza Mitsubishi Lancer 194 Punkte
5. Fahrner/Wenzel Opel Corsa Super 1600 173 Punkte
6. Poulsen/Kristiansen Toyota Corolla WRC 162 Punkte