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Mit dem Sieg bei der Lausitz-Rallye feiern Matthias Kahle und Copilot Peter Göbel den dritten gemeinsamen Titel seit 2002. Allerdings musste das Skoda-Duo beim letzten DRM-Lauf rund um Weißwasser mit starken Gegnern aus Norwegen kämpfen.

So einfach, wie es am Ende auf dem Papier aussah, hatten es Matthias Kahle und Co Peter Göbel bei der Rallye im Lausitzer-Braunkohletagebau diesmal nicht. Obwohl die Skoda Fabia WRC-Crew als Favoriten für den Gesamtsieg gehandelt wurden, setzt sich zu Beginn der Rallye völlig überraschend der Norweger Mads Östberg im Subaru Impreza WRC an die Spitze des Feldes. Östberg, der erst wenige Tage zuvor seinen 18. Geburtstag feierte, führte auch noch am Ende des ersten Tages mit 4,7 Sekunden vor Kahle und seinem Landsmann Tord Linnerud im Toyota Corolla WRC.

Erst auf der sechsten WP bremsten technische Probleme den Subaru-Piloten ein, der Sohn des größten norwegischen Computer-Händlers verlor über 15 Sekunden und Kahle/Göbel übernahmen die Führung. Dahinter attackierte Toyota-Mann Linnerud, doch auf WP 8 überreizte der Norweger die Physik und kassierte 40 Sekunden. Noch mehr Pech hatten die DRM-Dauerstarter Kristian Poulsen und Co Ole Frederiksen, ebenfalls auf Corolla WRC. Die Dänen rutschten schon kurz vor dem Ziel von WP 7 gegen einen Stein und verbogen sich irreparabel die Aufhängung. Die schlechteste Statistik galt wieder einmal Publikumsliebling und Driftkönig Olaf Dobberkau. Nach sieben Ausfällen schied er auch beim letzten Event in der Lausitz aus.

Deutlich besser erging es Matthias Kahle und Peter Göbel. Obwohl der Fabia von Skoda Auto Deutschland den ersten Schotter-Lauf absolvierte, wurden bis auf geringe Traktionsprobleme keine weiteren Anmerkungen im Lastenheft notiert. Zu guter Letzt verlor auf der letzen WP auch der direkte Verfolger Linnerud nach Problemen an der Hinterachse knapp zwei Minuten auf die Führenden. "Ohne das Problem und den Ausrutscher am Vormittag wäre der Gesamtsieg deutlich knapper ausgefallen", war sich Peter Göbel im Ziel sicher. Dennoch: Am Ende der Rallye gingen sieben von 13 Bestzeiten auf das Konto der Köln-/Korber Fahrerpaarung, die im Ziel allen Grund zum Jubeln hatten. Denn mit dem fünften Sieg beim letzten Lauf sicherten sich die 36-Jährigen auch den dritten gemeinsamen Titel des Deutschen Rallyemeisters.

Matthias Kahle dürfte sich mit dem insgesamt sechsten Meistertitel nach 1997, 2000, 2001, 2002 und 2004 für lange Zeit zum Maß der Dinge in der Deutschen Rallyemeisterschaft gemacht haben. Von 1997 bis heute siegte der gebürtige Görlitzer bei insgesamt 38 DRM-Läufen, so oft wie kein anderer Fahrer zuvor. Das das auch noch lange so bleiben wird, zeigt ein Blick in die Statistik. Denn auf den Plätzen zwei bis zehn rangieren nur Fahrer, die nicht mehr aktiv im Rallyesport tätig sind. Platz zwei hinter Kahle belegt übrigens noch immer Walter Röhrl mit 21 Laufsiegen. Mit dem dritten Meistertitel ist auch Beifahrer Peter Göbel zum erfolgreichsten Co der DRM aufgestiegen. Zu drei Titeln navigierte zuvor nur Kahles Ex-Co Dieter Schneppenheim. Allerdings stand der nur 18 Mal ganz oben auf dem Treppchen.

Das gelang bei der Lausitz zum ersten Mal auch Markus Fahrner. Der in der Nachbarschaft von Peter Göbel lebende Schwabe fuhr mit seinem Opel Corsa Super 1600 ohne übertriebenem Ehrgeiz seinem ersten großen DRM-Erfolg entgegen. Trotz einem Sieg von Markenkollege Horst Rotter reichten Fahrner und Co Michael Wenzel schon ein zweiter Platz in der Klasse, um die Deutsche Super 1600-Meisterschaft für sich zu entscheiden. Rang elf im Gesamtklassement der Lausitz-Rallye bedeutete für den Opel-Piloten gleichzeitig auch den fünften Rang in der DRM-Saison 2005.


Endergebnis Lausitz-Rallye 2005 nach 13 WP:

1. Kahle/Göbel Skoda Fabia WRC
2. Linnerud/Isdal Toyota Corolla WRC + 2:47,3 min
3. Corazza/Tonn Mitsubishi Lancer + 5:44,0 min
4. Stölzel/Windisch Skoda Octavia WRC + 5:44,5 min
5. Gaßner/Schrankl Mitsubishi Lancer + 6:18,8 min
6. Auer/Bastuck Mitsubishi Lancer + 8:27,9 min

Endstand Deutsche Rallyemeisterschaft nach acht Läufen:

1. Kahle/Göbel Skoda Fabia WRC 325 Punkte
2. Gaßner/Schrankl Mitsubishi Lancer 307 Punkte
3. Corrazza Mitsubishi Lancer 229 Punkte
4. Zehetmaier/Breuer Honda Civic Type R 228 Punkte
5. Fahrner/Wenzel Opel Corsa Super 1600 191 Punkte
6. Rotter Berdi Opel Corsa Super 1600 172 Punkte