Die zweite Hamburg-Berlin-Klassik ist zu Ende und die beteiligten Zuschauer, Teilnehmer und Anlaufpunkte verteilten wieder einmal Bestnoten. Das Team von Plusrallye organisierte wie schon im Vorjahr den sportlichen Part dieser Ausnahme-Veranstaltung.
Bereits im Vorjahr waren alle Beteiligten nach einem reibungslosen Ablauf der Erstveranstaltung mehr als begeistert, doch in diesem Jahr setzten die Organisatoren der Hamburg-Berlin-Klassik noch einen drauf. Die 650 Kilometer lange Strecke zwischen dem Startort Hamburg und der Zielstadt Berlin bot alles, was zu einer guten Oldtimer-Rallye gehört. Endlose Alleen in Mecklenburg-Vorpommern, riesige Felder in Brandenburg, ein Abstecher nach Boltenhagen an der Ostsee und eine Mittagspause auf dem ehemaligen russischen Militärflughafen in Groß Dölln waren nur einige Punkte neben insgesamt 26 Zeit- und Durchfahrtskontrollen sowie 17 Gleichmäßigkeitsprüfungen auf dem Weg in die Landeshauptstadt.
Viel zu sehen gab es bereits auf dem Prolog. Der erste Abstecher führte die 181 gestarteten Teams auf das Obst- und Fahrzeugterminal O’swaldkai mitten im Hamburger Hafen. Von dort ging es entlang der Elbe bis zur Fähre Zollenspieker und zurück nach Hamburg, wo die Teams nach einer Durchfahrtskotrolle beim Zoll am Prototyp-Museum in der Speicherstadt empfangen wurden. Am zweiten Tag ging es unter anderem nach Ratzeburg, Gadebusch und Grevesmühlen. Nach einer Pause folgten die Hansestadt Wismar, Güstrow, Krakow am See und die Drehbrücke in Malchow, bevor das Etappenziel im Land Fleesensee erreicht wurde.
Der dritte und letzte Tag mit noch einmal 250 Kilometern lotste die Teilnehmer über Waren an der Müritz, Neustrelitz, Lychen und den eindrucksvollen Marktplatz von Templin bis in das Biosphärenreservat Schorfheide. Nach dem Stopp folgten schließlich Zehdenick und das Schloss und Gut Liebenberg, bevor die 170 im Feld verbliebenen Fahrzeuge schlussendlich nach einem Besuch am Checkpoint Charlie vor dem Axel Springer Haus in Berlin abgewunken wurden.
Mit von der Partie waren in diesem Jahr eine ganze Reihe von Stars und Sternchen. Allen voran Boris Becker, der am Donnerstag den Prolog in einem offenen Mercedes-Benz 280 SL in Angriff nahm. Ebenfalls beim Prolog dabei waren Starkoch Tim Mälzer im eigenen Mustang Fastback von 1968 und Fußballer Oliver Bierhoff in einem 190er Mercedes der ersten Serie. Doch damit nicht genug. Auch die Schauspieler Peter Lohmeyer (Das Wunder von Bern) lenkte einen VW T1 Bus über die Pisten, Till Demtröder (Großstadtrevier) versuchte sich im Audi Quattro bei den Gleichmäßigkeitsprüfungen, Tatortkomissar Peter Sodann ließ sich im Skoda Felicia an der Seite von Jens Herkommer chauffieren und Nachrichtensprecher Jan Hofer nahm wiederum seinen eigenen Austin Healey mit auf die Reise nach Berlin. Extremsportler und Europäer des Jahres 2009 Joachim Franz dirigierte VW-Markenvorstand Harald Schomburg in einem VW T1-Doppelkabine und kurz vor Schluss stieg auch noch Eiskunstläuferin Kati Witt in einen historischen Mercedes.
Auch die Rallyefraktion war bei der 2. Hamburg-Berlin AUTO BILD Klassik gut vertreten. Ex-Europameister Jochi Kleint und Co Jochen Berger gaben ihrem alten Opel Ascona A aus der EM noch einmal die Sporen, Damen-Rallyeweltmeisterin Isolde Holderied fuhr mit Toyota-Mann Masato Katsumata in einer Celica durch die Alleen, DRM-Überflieger Matthias Kahle vertraute diesmal auf die Ansage von Sport-Chiropraktor Alexander Steinbrenner und Rallyeamazone Heidi Hetzer aus Berlin brachte mit ihrem Hispano Suiza gleich das älteste Fahrzeug (Baujahr 1921) zum Start an die Elbe. Zu den Rallyeprofis gesellten sich ebenfalls die Rennfahrer Klaus Ludwig, Prinz Leopold von Bayern und DTM-Star Bernd Schneider.
Dieser hatte zudem noch das besondere Vergnügen, den Teilnehmern und Fans das wohl größte Highlight der Rallye zu präsentieren. Denn in der zweistündigen Mittagspause in Groß Dölln sorgte Schneider im Mercedes-Silberpfeil W 196 R von 1954 für glänzende Augen. Begleitet wurde der DTM-Seriensieger von Philippe Casse, der als Pendant zum Mercedes mit einem Auto Union Typ A (Baujahr 1934) die Herzen der Fans höher schlagen ließ. Überboten wurde die grandiose Show der beiden Rennwagen nur noch durch die Landung eines Rosinenbombers, übrigens der letzten noch in Europa stationierten Douglas DC3, mit der damals die Luftbrücke nach Berlin aufrecht erhalten werden konnte. Nach einem Fotoshooting mit den drei „Silberpfeilen“ hob die zweimotorige Propellermaschine wieder ab, um ganz zum Schluss noch einmal im Tiefflug über das historische Starterfeld der Hamburg-Berlin zu gleiten. Bilder zur Rallye und dem Auftritt der DC3 gibt es wie üblich in der Plusrallye-Gallerie.
Endergebnis der 2. Hamburg-Berlin-Klassik 2009
1. | Gotthard Schleicher / Maria Schmitt | Lancia Beta Montecarlo | 1975 | 654 Punkte |
2. | Matthias Kahle / Alexander Steinbrenner | Skoda Octavia TS | 1961 | 670 Punkte |
3. | Georg Weidmann / Curt Bloss | Bentley 4 1/2 Litre LeMans | 1927 | 807 Punkte |
4. | Wilfried Bockelmann / Dirk-Michael Conrad | Bentley R-Type Continental | 1954 | 813 Punkte |
5. | Isolde Holderied / Masato Katsumata | Toyota Celica TA22 | 1975 | 890 Punkte |
6. | Marcus Englert / Christof Hellmis | Ferrari 250 GTE | 1961 | 938 Punkte |
7. | Mike Giesche / Thomas Plüschke | BMW 1600-2 Cabriolet | 1971 | 1045 Punkte |
8. | Bernhard Schmidt / Carsten Diekjobst | Citroen DS21 M Cabriolet | 1972 | 1111 Punkte |
9. | Jürgen Flimm / Christine Flimm | Porsche 911 T | 1972 | 1117 Punkte |
10. | Jürgen Buchert / Matthias Buchert | Chevrolet Camaro RS | 1967 | 1155 Punkte |
Weitere Infos unter www.hamburg-berlin-klassik.de oder unter www.autobild.de.
Die Fotoshow zur 2. Hamburg-Berlin AUTO BILD KLassik 2009 gibt es hier >
Fotos: Daniel Roeseler, Peter Göbel