Endgültig die Nummer 1: Hamburg-Berlin-Klassik-Rallye

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Die dritte Auflage der AUTO BILD-Klassik Rallye von Hamburg nach Berlin sprengte alle Rekorde. Die Agentur Plusrallye war mit dabei und organisierte für 180 historische Fahrzeuge den gesamten sportlichen Ablauf der Großveranstaltung von der Elbe bis an die Spree.

Rund 180 Teams erlebten in diesem Jahr auf der über 600 Kilometer langen Tour zwischen Elbe und Spree jede Menge Überraschungen, von einer einzigartigen WP bis hin zum sehendwerten Fahrerfest in der Autostadt in Wolfsburg. Obwohl es zu den Vorjahren jede Menge Änderungen gab, zeigte sich die Rallye wie gehabt von ihrer besten Seite.

Erstmals war nicht mehr die historische Fischauktionshalle Dreh- und Angelpunkt der Rallye, sondern das Hamburg Cruise Center inmitten der Speicherstadt. Erstmals führte die Route nicht gen Osten durch Mecklenburg-Vorpommern, sondern nach Süden zum Zwischenstopp in Wolfsburg. Und erstmals startete eine Rallye unmittelbar neben der MS Deutschland, die pünktlich zum Start am Freitag am Kai des Kreuzfahrterminals fest machte.

Neu war auch eine Sonderprüfung, die es in dieser Form noch nicht bei einer Gleichmäßigkeitsrallye gegeben hatte. Auf der „geheimen“ WP 5 sorgte eine Fahrzeit von 90.123 Sekunden über eine Distanz von mehr als 274.000.000 Millimetern für reichlich Gesprächsstoff unter den Teams. Niemand hatte ernsthaft damit gerechnet, dass eine Sollzeit-WP über 25 Stunden lang andauerte und das Ziel tatsächlich erst am nächsten Tag auf die Stoppuhren wartete. Alle 17 Gleichmäßigkeitsprüfungen liefen – wie schon in den Vorjahren – reibungslos und ohne Annullierungen.

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Auch die Strecke konnte sich mehr als sehen lassen, obwohl der besondere Reiz der Mecklenburger Seenlandschaften diesmal fehlte. Auf den Straßen quer durch das Land Niedersachsen feierte eine nicht mehr zu zählende Menge von Zuschauern die Oldtimer der Rallye, von der kleinen BMW Isetta bis hin zum schwergewichtigen Chevrolet Pick-Up mit 475 PS.

Von Hamburg ging es zuerst zum Schiffshebewerk in Scharnebeck, dann auf den Marktplatz von Lüneburg, weiter quer durch die gleichnamige Heidelandschaft bis zum Freizeitpark in Soltau. Nach der Mittagspause fuhren die Oldies weiter nach Wittenburg, einem kurzen Stopp in der Brauerei samt Wertungsprüfung folgte der letzte Abschnitt nach Wolfsburg, wo die Teams bereits von der Autostadt zum 10-jährigen Jubiläum festlich erwartet wurden. Die sehenswerte Feier endete mit einer noch grandioseren Wasser-, Licht- und Feuershow, erst danach verabschiedeten sich die Teams zur verdienten Nachtruhe. Am letzten Tag folgte nach einem Besuch im VW-Werk Wolfsburg ein Abstecher zum Flughafen Stendal inklusive Durchfahrtskontrolle an einer historischen Antonov II, dem weltgrößten einmotorigen Doppeldecker. Von dort rollte das Feld zur zweiten Pause nach Tangermünde. Die letzten 150 Kilometer folgte der Tross dem Roadbook über Bollmannsruh und Potsdam nach Berlin, wo die Teams am späten Nachmittag unweit des Potsdamer Platzes durch den Zielbogen gewunken wurden.

So einmalig sich die von Sportleiter Peter Göbel ausgesuchte Strecke bei bestem Wetter präsentierte, so vielseitig waren auch die Fahrzeuge der diesjährigen Tour. Insgesamt 58 Automarken aus acht Jahrzehnten waren am Start, das älteste Fahrzeug war ein Renault Grand Prix von 1907, das jüngste Modell ein Mazda MX-5 von 1990. Darüber hinaus gingen mehrere BMW- und Mercedes-Rennprototypen auf die Reise, einige Vorkriegs-Bentley, dazu Volkswagen und Porsche diverser Baureihen und Typen, ebenso einige Skoda, Wartburg, DKW, Horch, Maserati, Saab, Peugeot, Lotus oder auch NSU, Triumph, Datsun und Ferrari.

An den Lenkrädern saßen zum Teil auch bekannte Gesichter. Im Wettbewerbs-Audi Sport Quattro strahlte Sänger Hansi Hinterseer, Schauspielerin Ruth-Maria Kubitschek ließ sich von Autostadt-Chef Otto-Ferdinand Wachs im 3 ½-Liter Bentley chauffieren und Sky du Mont winkte aus einem Porsche 356 Speedster, wenn auch nur am ersten Fahrtag. Aus Sicht der Rennfahrer war die Hamburg-Berlin-Klassik diesmal ein Muss. Mercedes-Benz brachte nicht nur eine Handvoll sehenswerter Flügeltürer nach Hamburg, allesamt wurde die Wagen von den Profis Klaus Ludwig, Bernd Schneider, Ellen Lohr, Roland Asch und sogar Jochen Maas gesteuert. Großstadt-Revier-Schauspieler Till Demtröder lotste Kollegin Eve Scheer im Audi Sport Quattro nach Berlin, Matthias Kahle dirigierte standesgemäß einen Skoda 110 R in die Bundeshauptstadt und Rallye-Legende Rauno Aaltonen schipperte im kleinen aber nicht minder feinen Mini Cooper über die Pisten der Rallye.

Nach drei Tagen und mehr als 600 Kilometern gab es viele Gewinner. Die einen haben einfach die Rallye gewonnen, die anderen haben nach endloser Schrauberei wenigstens das Ziel in Berlin gesehen. Ein anderes Team verliert die Rallye auf der vorletzten WP mit zerborstenem Differenzial, obwohl sie die 25-Stunden-WP mit null Hundertstel absolvierten. Und der nächste Fahrer gondelt mit viel Ausdauer im langsamen und unsynchronisierten Unimog bis zum Potsdamer Platz. Die sportlichen Gewinner finden Sie in der folgenden Tabelle, weitere Infos zur Rallye finden Sie unter den Links am Ende des Textes.

Gesamtwertung der Hamburg-Berlin AUTO BILD-Klassik Oldtimer-Rallye 2010

1. Klaus Steffens / Karin Steffens Treser quattro Roadster (1984)

   459 Pkt.

2. Hans-Werner Wirth / Daniel Ecker Opel Ascona B (1979)

 479 Pkt.

3. Georg Weidmann / Curt Bloss Bentley 4,5 l Le Mans (1927)

 642 Pkt.

4. Josef Juracka / Hana Jurackova Skoda Felicia (1960)

 847 Pkt.

5. Andreas Teichmann / Babette Teichmann Jaguar E-Type (1965)

 995 Pkt.

6. Jens Herkommer / Markus Horacek Skoda Felicia (1960)

 1002 Pkt.

7. Carsten Nitzsche / Susanne Scheel BMW 2002 Ti Alpina (1969)

 1043 Pkt.

8. Dr, Marcus Englert / Christof Hellmis Ferrari 250 GT (1961)

 1066 Pkt.

9. Niels Hansen / Maria Hansen Chrysler Newport (1961)

 1212 Pkt.

10. Hannelore Wiltschinsky / Manuela Schulz Tatra T2 602 (1965)

   1229 Pkt.

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Fotos: Peter Göbel