Teilnehmer begeistert vom Auto Bild Klassik-Rallyetraining

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Was ist eine Zeitkontrolle, was passiert bei einer Schlauchprüfung, wie lese ich ein Roadbook? Das erste Auto Bild Klassik Oldtimer-Rallyetraining in Olpe gab Antworten auf diese und andere Fragen. Und keiner der Teilnehmer hat sich am Ende verfahren.

"Ich muss ehrlich gestehen", meinte Copilotin Ulrike Breilmann bei der Abschlussbesprechung, "nach der Theorie wäre ich am liebsten wieder nach Hause gefahren. Ich hab nur Bahnhof verstanden und eigentlich hat mich mein Mann hier angemeldet, ohne mich zu fragen." Doch nach ein paar Sekunden fügte sie hinzu: "Zum Schluss hat es mir richtig Spaß gemacht, die Fahrsicherheit und die beiden Ausfahrten mit Kontrollen und Prüfungen waren klasse. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das jemals gerne mache."

Ehemann Klaus Breilmann zuckte währenddessen mit den Schultern. Ihm hat das Wochenende sichtlich Spaß gemacht. Ganz gleich, ob es darum ging, seinen Mercedes-Benz 450 SL exakt durch die Lichtschranke zu lotsen oder den Druckschlauch bei "0" zu überfahren. Spätestens, als sein schwerer Benz auf der Dynamikplatte kreiselte, weil dem Gegenlenkmanöver der letzte Feinschliff fehlte, sah man ihm an, dass das Training seinen Zweck voll erfüllt hat.

Dem Urteil schlossen sich auch Patrick und Kirstin Bott an. Im Porsche 911 Cabrio kamen sie von Hamburg bis nach Olpe gereist, um sich den ein oder anderen Fahrtipp vom sechsfachen Deutschen Rallyemeister Matthias Kahle abzuholen. Der Rallye-Profi und Teampartner von Peter Göbel nahm sich den Teams immer dann an, wenn es darum ging, gefährliche und unplanmäßige Fahrmanöver unter Kontrolle zu bekommen.

"Nur Schlauch und Lichtschranke bei einem Training wäre uns vermutlich zu wenig gewesen", sagte Beifahrerin Kirstin Bott, "doch weil wir hier etwas von echten Profis lernen durften, war uns nicht einmal der Weg von der Elbe bis ins Sauerland zu weit." Fahrer Patrick Bott fügt hinzu: "Mit einem Oldtimer macht ein normales Fahrsicherheitstraining keinen Sinn, weil die Autos dort mit ABS und ESP ihre Übungen anders fahren. Hier ist es auf mein altes Auto abgestimmt, die Mischung aus Schlauchfahren, Fahrsicherheit und den Ausfahrten ist einfach ideal."

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Volker Massini und Stefan Ruch waren zu diesem Zeitpunkt schon völlig aus dem Häuschen. "Wir hatten nie gedacht, dass der Oldtimersport so komplex ist, dass es dort auf so viel ankommt", meinte Massini, der bis zum Training nur wenig mit alten Autos zu tun hatte. "Dass wird sich jetzt sicher ändern", sagte der ALUCA-Verkaufsleiter und nahm mit dem Fiat 850 Sport Coupé die nächste Lichtschranke in Angriff. Mit seinem Beifahrer wechselte er sich auch bei den zwei kleinen Übungs-Rallyes pausenlos am Steuer ab, nach eineinhalb Tagen grinsten sie im 52 PS starken Fiat nur noch um die Wette.

Dass auch das Wetter pünktlich zum Trainingsbeginn auf "Sonne" wechselte und die Abendessen auf der Sonnentarrasse des nahe gelegenen Hotels enden konnten, war ein zusätzliches
i-Tüpfelchen bei der durchweg gelungenen Veranstaltung. Wann und wo das nächste Auto Bild Klassik Oldtimer-Rallyetraining stattfindet, ist noch nicht entschieden.

Bis dahin hat Plusrallye allerdings keinen Leerlauf. Das nächste große Event startet bereits im August, die Vorbereitungen laufen längst. Dann organisiert die Crew um Peter Göbel den sportlichen Part der zweiten Ausgabe der AUTO BILD Klassik Oldtimer-Rallye Hamburg-Berlin. Beim Start in der Fischauktionshalle in Hamburg werden am 19. und 20. August rund 180 Oldtimer erwartet, das Ziel in Berlin erreichen die Teams nach drei Fahrtagen und 650 Kilometern. Mit Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin werden erstmals sechs Bundesländer in die Strecke einbezogen.


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Fotos: Sven Krieger