Mit dem Gesamtsieg bei der Eifel-Rallye rund um Daun, dem vierten von fünf Läufen zur Deutschen Rallyemeisterschaft, erkämpft sich das Skoda-Werksteam Matthias Kahle und Beifahrer Peter Göbel wieder die Führung im Championat.
Nach dem technischen Ausfall bei der Hessen-Rallye, dem zweiten Lauf zur Deutschen-Rallyemeisterschaft, stand schon vor der Rallye fest: Die Meisterschaft ist nur noch mit einem Sieg offen zu halten. Entsprechend motiviert absolvierte die Skoda-Crew einen ausgiebigen Test im tschechischen Bela. Fahrwerk und Abstimmung wurden an den Kahle-Fahrstil angepasst und am Ende fuhr der Skoda zumindest auf der Uhr über eine Sekunde schneller pro Minute.
Das gute Gefühl zum Auto bewahrheitete sich dann auch bei der ersten Wertungsprüfung der Eifel-Rallye rund um Daun. Mit einer knappen aber auf dieser schnellen WP keineswegs sicheren Bestzeit starteten Matthias Kahle und Co Peter Göbel in die Rallye. Alle weiteren Prüfungen folgten am Samstag, und gleich auf der ersten Prüfung zog Vorjahessieger Olaf Dobberkau im Porsche 996 GT 3 mit Kahle/Göbel gleich. Exakt 0,2 Sekunden war er schneller als der Skoda Fabia S2000 des sechsfachen Deutschen Meisters, doch der konterte schon eine WP später und gab die Führung dann bis ins Ziel nicht mehr ab.
Etwas einfacher hatte es das Skoda-Duo aber erst in der zweiten Hälfte des Tages. Während sich die Bestzeiten zwischen Matthias Kahle, Olaf Dobberkau und Kahle-Kollege Mark Wallenwein im zweiten Skoda Fabia bis zur Mittagspause abwechselten, erledigten sich die beiden Konkurrenten im Laufe der Rallye selbst. Dobberkau wollte auf der ultraschnellen WP Vulkaneifel seine Duftmarke setzen, doch unmittelbar vor dem Ziel flog der rote Porsche in die grüne Wiese und brauchte ganze 28 Sekunden, um den Weg zurück auf die Straße zu finden. Mark Wallenwein, Nachwuchsfahrer bei Skoda Auto Deutschland nahm eine Prüfung später die Spannung unfreiwillig aus der Rallye, als er an einem Abzweig vorbeirutschte und dabei auch noch das Auto abwürgte.
Plötzlich hatten Kahle/Göbel 52 Sekunden Vorsprung. Super 2000-Pilot und Junior-WM-Titelaspirant Aaron Burkhardt kam mit seinem Peugeot 207 S2000 zwar gut zurecht und fuhr konstant schnelle Zeiten, doch ein Abflug samt Plattfuß in WP 5 beraubte ihn aller Chancen auf eine vordere Platzierung,
Die letzten drei WP fuhren Kahle/Göbel ohne jedes Risiko. Gleich auf WP 9 verschenkte die Crew ganze 20 Sekunden, um nichts zu riskieren, doch weil das den beiden ein bisschen zu langsam erschien, drehte man für die letzten beiden WP noch einmal den Gashahn auf. Magere fünf Sekunden Rückstand auf Olaf Dobberkau wurden auf der vorletzten WP gemessen, 1,4 Sekunden Vorsprung auf der letzten von elf gezeiteten Prüfungen.
Damit war der zweite Laufsieg (nach dem Auftakterfolg im norddeutschen Süderbrarup) sicher und das Skoda-Duo reist zur Saarland-Rallye nun als Führende der Deutschen Meisterschaft. "Wir hatten im Hinblick auf die Meisterschaft doppeltes Glück, denn die beiden bis dahin Führenden des Championats wurden von schnelleren Fahrzeugen in ihrer Klasse geschlagen." Das kostete wichtige Punkte, so dass Kahle/Göbel nun mit sieben Zählern in Führung liegen. "Wenn alles so läuft, wie bei den vergangenen Rallyes, würde uns rein theoretisch ein dritter Rang im Saarland zum Titelgewinn reichen", meint Peter Göbel. Der letzte Lauf rund um Dillingen findet Anfang September statt.
Gesamtwertung Eifel-Rallye nach 11 Wertungsprüfungen:
1. | Matthias Kahle / Peter Göbel | Skoda Fabia S2000 |
1:19:20,4 h |
2. | Olaf Dobberkau / Alexandra König | Porsche 996 GT3 |
+ 0:28,0 min |
3. | Mark Wallenwein / Stefan Kopczyk | Skoda Fabia S2000 |
+ 0:41,6 min |
4. | Sandro Wallenwein / Marcus Poschner | Subaru Impreza N15 |
+ 1:32,4 min |
5. | Hermann Gassner / Karin Thannhäuser | Mitsubishi Lancer Evo 10 |
+ 2:15,0 min |
6. | Carsten Mohe / Katrin Becker | Renault Clio R3 Maxi |
+ 2:46,0 min |
7. | Mike Souvignè / Stefan Stoller | Mitsubishi Lancer Evo 8 |
+ 3:31,9 min |
8. | Rudi Hachenberg / Tanja Neidhöfer | Mitsubishi Lancer Evo 9 |
+ 3:40,2 min |
9. | Tim Stebani / Frank Christian | Opel Corsa OPC |
+ 3:44,3 min |
10. | Ruben Zeltner / Helmar Hinneberg | BMW M3 E36 |
+ 3:46,0 min |
Gesamtwertung Deutsche Rallyemeisterschaft nach 4 von 5 Läufen:
1. | Matthias Kahle / Peter Göbel | Skoda Fabia S2000 | 83 Punkte |
2. | Lars Mysliwietz / Oliver Schumacher | Citroen C2 R2 | 76 Punkte |
3. | Sandro Wallenwein / Marcus Poschner | Subaru Impreza N15 | 74 Punkte |
4. | Felix Herbold / Kevin Zemanik | Honda Civic TypeR R3 | 73 Punkte |
5. | Mark Wallenwein / Stefan Kopczyk | Skoda Fabia S2000 | 59 Punkte |
5. | Carsten Mohe / Katrin Becker | Renault Clio R3 Maxi | 59 Punkte |
5. |
Olaf Dobberkau / Alexandra König |
Porsche 996 GT 3 | 59 Punkte |
8. | Tim Stebani / Frank Christian | Opel Corsa OPC | 45 Punkte |
9. | Hermann Gassner / — | Mitsubishi Lancer Evo 10 | 42 Punkte |
9. | Michael Abendroth / Frank Oschmann | Honda Civic TypeR R3 | 42 Punkte |
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Fotos: Frank Biller